Dringend gefordertes spartanisches Ambiente
Um die Mannschaft wieder wachzurütteln und auf das wesentliche zu fokussieren, ging der Vorstand beim Sparkassencup einen ungewöhnlichen Schritt.
Nicht die üblichen 5 Sterne Luxushotels kamen bei der Quartiersuche in die engere Wahl, sondern die mitteldeutschen, rustikal eingerichteten Privatherbergen.
Den Vorzug bekam schließlich die zentral gelegene Pension „Zum Schrotturm“.
Unter der Woche Heimstatt einsamer Handlungsreisender schlug MOL United in den originell und original im Seventies-Look eingerichteten Unterkünften sein Lager auf.
Jeder aktuelle Modekatalog könnte sich keine hippere Location für seine Shootings vorstellen.
Das strenge Aufeinandertreffen längst vergessen geglaubter Muster und Kontraste, sowie die formvollendete architektonische Integration unterstrichen das dringend geforderte spartanische Ambiente.
Leistungseinbußen im mentalen Bereich
Und doch erwies sich die Weitsicht des Vorstandes als nicht konsequent genug.
Wiedereinmal zeigte sich, dass die Anwesenheit der Spielerfrauen im Hotel- und Trainingsgelände zu extremen Leistungseinbußen im mentalen Bereich führen kann.
Die von Georgi Ehrenberg in der Vorbereitungsphase aufgebaute Konzentration, ging bei lasch geführten Trainingseinheiten und den plötzlich zur Gewohnheit gewordenen Shopping-Trips in die umliegenden Einkaufstempel komplett verloren.
Zudem wirkten sich die dabei zwangsläufig zu verzeichnenden körperlichen Defizite weiter auf die physische Leistungsfähigkeit des Teams aus.
Das gehäufte Auftreten des Winker-Syndroms stellte dann noch das geringste Problem dar.
In der Folge konnte die wiederum auf mehreren Positionen veränderte Mannschaft nicht ihr volles Potential ausschöpfen und überzeugte nur teilweise.
Ebenso wird der Vorstand ab der kommenden Saison darauf verzichten, nach mehreren unseriösen Vorfällen, externe Spielerberater in den VIP-Bereichen zuzulassen.
Das grundsolide Auftreten von MOL United
Nichtsdestotrotz waren auf den Abendbanketten wiederum die obligaten Schwärmereien über das grundsolide Auftreten von MOL United zu hören.
Wir mischten uns praktisch inkognito unter die tobende Menge und verzichteten bewusst in jeder Weise auf äußere Zeichen der Vereinszugehörigkeit.
Die Maßgabe des Vorstandes um äußerste Diskretion bei allen gesellschaftlichen Anlässen war eine Folge des unkontrolliert ausufernden Erfolges der letzten Jahre.
Die Bearbeitungsfristen für Mitgliedsanträge und Dauerkartenbestellungen liegen mittlerweile bei mehreren Monaten.
Ein weiterer Ansturm hätte die letzten Reserven der Geschäftsstelle aufgebraucht und das Management bezüglich jeder weiteren geschäftlichen Aktivität in arge Bedrängnis gebracht.
Als Pizzabäcker getarnte Entführer
Dennoch kehrten wir mit mehreren Aktenordnern von Akquisitionsunterlagen vom Sparkassencup zurück.
Nicht einmal die im Vorfeld durchgeführten dezenten schönheitschirurgischen Eingriffe bei unseren Topspielern und -managern bewahrten uns vor dem erkannt werden.
Den meisten half nur die Flucht in die geschlossenen VIP-Veranstaltungen der umliegenden gastronomischen Einrichtungen.
Doch selbst dort wollte man uns mit heimlich verabreichten, anästhetisch wirkenden Substanzen in herkömmlichen Speisen und Getränken gefügig machen.
Unter Einsatz des zur Vorbeugung solcher Fälle bereitgestellten SWAT-Teams, gelang es aber beispielsweise Spieler B. aus den Fängen eiskalter, als Pizzabäcker getarnter Entführer, zu befreien.
Das zufällig anwesende Kamerateam von CNN dokumentierte diese Aktion in einem 18-minütigen Video, das nunmehr zur Vorlage beim Staatsanwalt dient, um erste gerichtliche Schritte einzuleiten.
Positives Fazit
Der Vorstand zieht aber dennoch ein alles in allem positives Fazit des diesjährigen Sparkassencups und freut sich auf ein Wiedersehen mit den Fans im nächsten Jahr.
MOL, 15. Juli 2002
Abteilung Presse und Öffentlichkeit