VII. SPARKASSENCUP 1999 REVIEW
Vergiss El Arenal, vergiss den Ballermann
mudc Presseabteilung 16.06.1999
Ein riesiges Festzelt erwartete uns und als der Schallpegel der aus über 500 Kehlen gegrölten Stimmungslieder schon am Ortseingang von Stendal an unser Ohr drang, wünschte sich jeder eine schwarze Sonnenbrille - etwa in der Form der schwarzen Balken, wie sie auf Bildern Personen über die Augen gelegt werden, die unerkannt bleiben wollen. Man kennt die Berichte von Ballermann-Partys auf RTL-II. Jedes mal wenn man so etwas im Fernsehen sah, hat man mit dem Kopf geschüttelt und aus tiefster Überzeugung versichert, niemals freiwillig solch einer Veranstaltung beiwohnen zu wollen.
Wir waren zu hause ...
Jetzt jedoch gab es kein zurück mehr. Der Bus hielt an der Wüste Worth, dem Tempel des neuen Glaubens, zu dem wir noch am selben Abend konvertieren sollten. Keiner von uns konnte ahnen, dass bereits 24 Stunden später wir diejenigen seien sollten, die die Ahnungslosen in eben jener Manier begrüßen würden: wild mit Gläsern fuchtelnde Mitarbeiter der Kreditabteilung, auf den Tischen tanzende Firmenkundenbetreuer und GeschäftsstellenleiterInnen mit biernassen T-Shirts. Es war halb sechs nachmittags. Die natürliche Scheu, die jedem Menschen beim Betreten solch ungewohnten Terrains innewohnt, war um 17.35 abgelegt. Wir waren zu hause ....
Die kurze aber intensive Vorbereitung trug schon bald erste Früchte
Die Einladung aus Stendal kam überraschend und konnte nur unter größtem organisatorischen Aufwand berücksichtigt werden. Aber die Aussicht wieder einmal an einem nationalen Turnier teilnehmen zu können, versetzte dem Management von MOL United Flügel. Nach erster Rücksprache mit den Verantwortlichen wurde für unser Team die Luxusresidenz „Stars Inn“ bereitgestellt, wo sich Spieler und Funktionäre in angemessenem Rahmen auf dieses Top-Event einstellen konnten. Die zwar kurze aber intensive Vorbereitung trug schon bald erste Früchte. Im ersten Spiel begannen wir furios gegen Barnim, schenkten den Sieg aber durch individuelle Fehler leichtfertig wieder her. Gegen Rostock spielten wir ebenso überzeugend wie unerfahren, und wurden klassisch ausgekontert. Die psychologische Belastung nach zwei unglücklichen Niederlagen in Folge spiegelte sich im Ergebnis gegen den späteren Turnierzweiten Michelau wieder. Am zweiten Turniertag konnte unsere junge Mannschaft dann aber doch ihr Potenzial ausspielen und gewann das letzte Spiel der Vorrunde souverän.
 
Der Vorstand
MOL, 16. Juni 1999
Abteilung Presse und Öffentlichkeit
 
S-CUP ARCHIV 1999
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